Vitamin B1: Wofür man es braucht – auch bei Prä‑Diabetes & gegen Zecken?
Vitamin B1 (Thiamin) ist ein essenzieller Baustein für Energiegewinnung und Nervengesundheit – besonders wichtig bei Prä‑Diabetes. Insbesondere höher dosierter Thiamin‑Einsatz kann dabei helfen. Der oft kolportierte Zeckenschutz durch B1 bleibt aber äußerlich erfahrungsbasiert und wissenschaftlich unbewiesen.
Vitamin B1 nimmt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel ein. In diesem Artikel wird erklärt, wie Thiamin wirkt, warum es bei Stoffwechselstörungen wie Prä‑Diabetes sinnvoll sein kann und was hinter der Geschichte Zeckenabwehr steckt. Zudem gibt es praktische Tipps zu Dosierung, natürlichen Quellen und medizinischen Aspekten.
Was ist Vitamin B1?
Vitamin B1, auch Thiamin genannt, gehört zur Gruppe der wasserlöslichen B-Vitamine. Es kann vom Körper nicht selbst produziert werden und muss über die Nahrung aufgenommen werden.
- Wesentliche Funktion: Cofaktor für Enzyme im Kohlenhydratstoffwechsel
- Insbesondere beteiligt an Energiegewinnung für Nerven, Muskeln und Herz
- Lebensmittelquellen: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Schweinefleisch, Fisch, Eier
Eine ausreichende Zufuhr ist entscheidend, da Thiamin nur in begrenztem Maße gespeichert wird.
Tipp: Da B1 wasserlöslich ist, darauf achten, dass häufig Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Fleisch auf dem Speiseplan stehen.
Wichtige Funktionen im Körper
Vitamin B1 übernimmt vielfältige Aufgaben:
Energiebereitstellung
- Dient als Cofaktor im Kohlenhydrat‑ und Fettsäurestoffwechsel
- Ist erforderlich für die Bildung von Adenosintriphosphat (ATP), dem zentralen Energieträger
Nervensystem
- Unterstützt die Signalübertragung von Nervenzellen
- Spielt eine Rolle bei Gedächtnis, Stimmung und Lernprozessen
Herz-Kreislauf
- Fördert die Spannkraft von Herzmuskel und Blutgefäßen
- Könnte Entzündungen in kleinen Gefäßen vermindern
Schutzfunktion
- Hilft, oxidativen Stress zu verringern
- Stärkt möglicherweise Zellstruktur und Hautfunktionen
B1 bei Prä‑Diabetes und Diabetes
Untersuchungen zeigen, dass bei Diabetes häufig ein Thiaminmangel auftritt:
- Diabetiker weisen oft deutlich niedrigere B1-Spiegel auf, bedingt durch vermehrte Ausscheidung und Mangelernährung
- Studien zeigen, dass Thiamin- und Benfotiamin-Ergänzungen Blutzuckerkontrolle verbessern und Zellschäden bei frühen Diabetesformen vermindern können
- Dosierungen im Bereich von 150–300 mg täglich zeigten positive Effekte auf HbA1c und Nervenfunktion
Damit kann B1 einen wichtigen Beitrag leisten – als Ergänzung zu Ernährung und Bewegung.
Tipp: Bei Prä‑Diabetes ergänzend 150–300 mg Thiamin pro Tag einnehmen. Die fettlösliche Form Benfotiamin (300–900 mg/Tag) kann bei Nervenschäden (z. B. diabetische Neuropathie) sinnvoll sein. Vor Einnahme ärztliche Absprache empfohlen.
Vitamin B1 gegen Zecken – was sagen Erfahrungen?
Manche Leute berichten, dass höhere B1-Mengen (400–500 mg täglich) einen Zeckenschutz bewirken. Diese Variante erfolgt vor allem durch eigene Erfahrung und es gibt keine belastbaren wissenschaftlichen Studien, die Belege liefern. Mechanismen werden eher durch Biografie-Erfahrungen gestützt.
Tipp: Zeckenvorsorge bitte weiterhin über bewährte Maßnahmen wie Kleidung, Repellents und regelmäßige Kontrolle sichern. Vitamin B1 allein bietet keinen 100% zuverlässlichen Schutz.
Empfohlene Dosierungen
Die tägliche Referenzzufuhr liegt bei ca. 1,0–1,2 mg. Bei speziellen gesundheitlichen Bedürfnissen sind jedoch deutlich höhere Mengen sinnvoll:
- Zur Metabolismusstützung: 150–300 mg pro Tag
- Bei Nervenschäden: Benfotiamin bis 900 mg pro Tag
- Allgemein sicher, zukünftige Aufnahme über Nahrungsergänzungsmittel gut möglich
Da überschüssiges B1 ausgeschieden wird, treten Nebenwirkungen selten auf. Vorsicht bei Medikamenten wie Diuretika, die die B1-Ausscheidung steigern können.
Tipp: Achtet auf frische Zubereitung und vermeidet beim Kochen sehr hohe Temperaturen – Thiamin wird durch Wärme zerstört.
Statusmessung – wann ist sie sinnvoll?
Thiaminspiegel können durch unterschiedliche Verfahren gemessen werden:
- Transketolaseaktivität im Blut als Funktionsparameter
- Direkte Thiamin-/TDP-Bestimmung aus Blutserum
- Empfohlen bei Anzeichen wie Mangelzuständen, chronischen Erkrankungen, Alkoholabhängigkeit oder Medikamenteneinnahme
B1-Mangel kann schwerwiegende neurologische Folgen haben (zum Beispiel Beriberi oder Wernicke-Korsakoff-Syndrom).
Sicherheitsaspekte & Nebenwirkungen
Bisher sind Nebenwirkungen bei oraler Zufuhr äußerst selten. Bei sehr hohen Dosen intravenös kann es zu Gewebsreaktionen kommen. Bei Medikamenten wie Diuretika oder bestimmten Antibiotika kann B1-Spiegel sinken.
Fazit
Vitamin B1 ist unverzichtbar für den Stoffwechsel, die Gesundheit von Nerven, Herz und Immunsystem. Bei Prä‑Diabetes und Diabetes macht eine gezielte Supplementierung von 150–300 mg (bzw. Benfotiamin 300–900 mg) Sinn – als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes. Einnahme von 400–500 mg erscheint in persönlichen Erfahrungsberichten gegen Zecken wirksam – ist aber wissenschaftlich noch nicht belegt.
Für ausreichende Versorgung sorgen frische Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Fleisch und Gemüse. Bei gesundheitlichen Risikofaktoren kann eine ärztlich begleitete Ergänzung sehr hilfreich sein.
Quelle: xund24.ch-Redaktion
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