Neuer Präsident fürs Blaue Kreuz Schweiz – Marcel Mettler übernimmt 2026
Suchtkrankheiten zählen zu den am häufigsten unterschätzten Gesundheitsrisiken der Schweiz. Alkoholabhängigkeit betrifft rund 250’000 Menschen direkt – mit massiven Auswirkungen auf Familie, Arbeit und Gesundheit. Eine Organisation, die seit fast 150 Jahren Hilfe bietet, ist das Blaue Kreuz Schweiz.
Mit Beratungsstellen, Therapien und Präventionsprogrammen unterstützt das Blaue Kreuz Betroffene und Angehörige schweizweit – von Jugendlichen bis Senioren. Jetzt gibt es an der Spitze der Organisation einen Wechsel: Marcel Mettler übernimmt ab 2026 das Präsidium.
Hilfe gegen Alkoholabhängigkeit – diskret, wirksam, schweizweit
Wer in eine Alkoholabhängigkeit rutscht, findet oft nicht von selbst den Weg zurück. Genau hier setzt das Blaue Kreuz Schweiz an: Mit einem Netzwerk aus Fachleuten, niederschwelliger Beratung und innovativen Präventionsprojekten. Jährlich begleitet die Organisation Tausende Menschen auf ihrem Weg aus der Sucht – und das mit grosser regionaler Verankerung.
Die Organisation hat sich in den letzten Jahren auch strukturell stark entwickelt: Aus verschiedenen Regionalverbänden entstand eine nationale Einheit mit klarem Profil. Den Aufbau dieser Struktur prägte einer besonders: Philipp Hadorn, Präsident seit 2012, der nun aus dem Amt scheidet.
Abschied nach 12 Jahren Aufbauarbeit
Hadorn, ehemaliger Nationalrat, trat während der Fusionsphase der Regionalorganisationen ins Präsidium ein. Heute ist das Blaue Kreuz ein gefragter Ansprechpartner – in der Fachwelt, der Politik und bei Betroffenen. Vizepräsident Matthias Felder würdigte Hadorns Leistung mit den Worten: „Philipp Hadorn kam nicht in ein gemachtes Nest. Er hat geholfen, das Nest zu bauen.“
Hadorn selbst zieht eine positive Bilanz: „Ich bin stolz und dankbar über 12 Jahre eine Fachorganisation mitgeprägt zu haben, die heute bei Partnern, Klientinnen und Klienten sowie Behörden ein anerkannter Stakeholder ist – mit klarem Profil, hoher Fachkompetenz und gelebten Werten.“
Neuer Präsident bringt Erfahrung mit
Ab 2026 übernimmt Marcel Mettler die Leitung des Dachverbands. Der erfahrene Sozialunternehmer war Mitgründer einer Einrichtung für Abhängigkeitsrehabilitation in Winterthur, die er über 28 Jahre mitprägte. Aktuell ist er Coach für Führungspersonen und in mehreren gemeinnützigen Organisationen aktiv.
„Ich habe erlebt, dass Wege aus der Abhängigkeit möglich sind – aber auch, wie sie Leben und Familien zerstören können.“, sagt Mettler.
Sein Ziel: „Ich möchte Therapien und Prävention stärken – zum Wohle der Betroffenen und der Gesellschaft.“ Besonders freut er sich auf das anstehende 150-Jahr-Jubiläum des Blauen Kreuzes 2027.
Veränderungen im Vorstand
Die Delegiertenversammlung wählte zudem Prof. Dr. Nina Wyss-Kaufmann und Hans Lüthi neu in den Vorstand. Gleichzeitig wurden Diana Müller und Hans Eglin nach mehreren Jahren mit Dank verabschiedet.
Auch Politik nimmt das Thema auf
In der Versammlung unterstrichen Vertreter:innen aus Politik die gesellschaftliche Relevanz des Blauen Kreuzes. Der aargauische Regierungsrat Jean-Pierre Gallati dankte für die wertvolle Arbeit im Kanton, während Grossrätin Mirjam Kosch darauf hinwies, dass Suchtprobleme „nach wie vor zu wenig wahrgenommen“ würden.
Quelle: xund24.ch-Redaktion/Blaues Kreuz Schweiz
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