Wechseljahre und ihre Symptome: Was Frauen wissen sollten

Die Wechseljahre sind ein natürlicher Abschnitt im Leben jeder Frau. Dennoch treffen sie viele unerwartet – mit körperlichen und seelischen Veränderungen.

In der Schweiz erleben jährlich Tausende Frauen die sogenannte Menopause, meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Doch obwohl dieser Prozess zur weiblichen Biologie gehört, ist er für viele mit Unsicherheiten und Beschwerden verbunden. In diesem Artikel wird detailliert erklärt, welche Symptome auftreten können, welche Ursachen dahinterstecken und welche Wege es gibt, mit den Veränderungen umzugehen.

Die Wechseljahre: Ein biologischer Umbruch

Die Wechseljahre – auch Klimakterium genannt – bezeichnen die Zeit der hormonellen Umstellung im weiblichen Körper, in der die Fruchtbarkeit nachlässt und letztlich endet. Der medizinische Begriff „Menopause“ steht dabei für den Zeitpunkt der letzten Regelblutung.

Dieser Übergang verläuft nicht abrupt, sondern in mehreren Phasen, die sich über Jahre erstrecken können. Bereits in der sogenannten Prämenopause – die oft schon ab Mitte 40 beginnt – sinkt der Spiegel des Hormons Progesteron. Später reduziert sich auch die Östrogenproduktion erheblich, was zu vielfältigen Symptomen führen kann.



Die drei Phasen der Wechseljahre

  • Prämenopause: Erste hormonelle Veränderungen, Zyklus wird unregelmässig.
  • Perimenopause: Zeit rund um die letzte Periode, starke hormonelle Schwankungen.
  • Postmenopause: Zeitraum nach der letzten Regelblutung, Symptome können anhalten.

Typische Symptome – körperlich und psychisch

Während der Wechseljahre können verschiedenste Symptome auftreten. Manche Frauen spüren kaum Veränderungen, andere erleben starke Beschwerden. Die folgenden Symptome zählen zu den häufigsten:

Körperliche Symptome

  • Hitzewallungen und Schweissausbrüche: Plötzliche Temperaturanstiege, oft verbunden mit Herzklopfen und Nachtschweiss.
  • Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen, oft durch Hitzewallungen verursacht.
  • Gewichtszunahme: Der Stoffwechsel verändert sich, Fett wird schneller gespeichert.
  • Trockene Haut und Schleimhäute: Besonders im Intimbereich kann es zu Reizungen kommen.
  • Gelenk- und Muskelschmerzen: Östrogenmangel kann sich auch auf das Bindegewebe auswirken.

Während der Wechseljahre kann sich das Gewicht verändern – regelmässige Gewichtskontrolle unterstützt das Körpergefühl und die Gesundheitsvorsorge.

Psychische Symptome

  • Stimmungsschwankungen: Reizbarkeit, Traurigkeit, Nervosität ohne erkennbaren Grund.
  • Depressive Verstimmungen: Besonders wenn Schlafmangel oder soziale Belastungen hinzukommen.
  • Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit: Viele Frauen berichten über ein „Nebelgefühl“ im Kopf.

Tipp: Führe ein Symptomtagebuch. So können Veränderungen besser nachvollzogen und gezielt mit einer Fachperson besprochen werden.

Wie lange dauern die Wechseljahre?

Die Dauer der Wechseljahre variiert individuell. Im Durchschnitt dauern sie etwa 5 bis 10 Jahre. Dabei sind die ersten Jahre der stärksten hormonellen Umstellung oft am beschwerlichsten. In der Postmenopause klingen viele Symptome ab, manche – wie Scheidentrockenheit – können aber langfristig bestehen bleiben.

Ursachen und Einflussfaktoren

Die Hauptursache ist der Rückgang der Hormonproduktion in den Eierstöcken, insbesondere von Östrogen und Progesteron. Doch auch Lebensstil, Ernährung, genetische Veranlagung und psychische Belastungen beeinflussen den Verlauf der Wechseljahre.

Risikofaktoren für stärkere Beschwerden

  • Frühe Menopause (vor dem 45. Lebensjahr)
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Chronischer Stress
  • Bewegungsmangel

Hilfe und Behandlungsmöglichkeiten

Viele Beschwerden lassen sich mit gezielten Massnahmen lindern – ganz ohne Hormontherapie. Die Wahl der geeigneten Unterstützung hängt vom individuellen Beschwerdebild ab.

Natürliche Ansätze

  • Pflanzliche Präparate: Isoflavone aus Soja oder Rotklee wirken östrogenähnlich.
  • Tees und Nahrungsergänzung: Mönchspfeffer, Salbei und Johanniskraut können helfen.
  • Bewegung und Ernährung: Regelmässiger Sport, ballaststoffreiche und kalziumreiche Kost.

Hormontherapie (HRT)

Bei starken Beschwerden kann eine Hormontherapie sinnvoll sein. Dabei werden Östrogen und ggf. Progesteron ersetzt. Risiken wie Thrombosen oder Brustkrebs müssen im individuellen Gespräch mit einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen abgewogen werden.


Tipp: In der Schweiz beraten viele Frauenärzte gezielt zu pflanzlichen und schulmedizinischen Therapien – am besten ein Beratungsgespräch vereinbaren.

Wechseljahre im Alltag meistern

Offenheit, Wissen und Unterstützung sind der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Umgang mit den Wechseljahren. Neben medizinischer Hilfe helfen auch soziale Kontakte, Austauschgruppen oder Onlineforen, um Erfahrungen zu teilen.

Alltagstipps für mehr Wohlbefinden

  • Morgendliche Bewegung – auch ein Spaziergang wirkt stimmungsaufhellend
  • Wechselduschen gegen Hitzewallungen
  • Abendrituale für besseren Schlaf (z. B. warme Milch, Lavendelbad)
  • Stressbewältigung durch Achtsamkeit, Meditation oder Yoga
  • Pflegeprodukte für trockene Haut und Schleimhäute

Wenn Partnerschaft, Job und Familie mitschwingen

Die Wechseljahre betreffen nicht nur die Gesundheit – auch soziale Rollen verändern sich. Kinder ziehen aus, berufliche Umbrüche stehen an oder die Pflege älterer Angehöriger wird zum Thema. Viele Frauen erleben diese Zeit als Neuanfang – manche jedoch auch als krisenhaft.

Wichtig ist, Bedürfnisse ernst zu nehmen, Unterstützung einzufordern und sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen. Auch Männer sollten informiert sein, um die Partnerin besser zu verstehen und zu unterstützen.


Tipp: Die Wechseljahre können auch eine Chance sein – für einen bewussteren Lebensstil, neue Hobbys oder berufliche Neuorientierung.

Fazit: Selbstbewusst durch die Wechseljahre

Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein natürlicher Abschnitt des Lebens. Wer gut informiert ist, kann besser mit den Veränderungen umgehen und frühzeitig passende Massnahmen treffen. In der Schweiz stehen zahlreiche Beratungsstellen, Gynäkologinnen und naturheilkundliche Angebote zur Verfügung – für eine Begleitung, die auf persönliche Bedürfnisse eingeht.

 

Quelle: xund24.ch-Redaktion
Bildquelle: Symbolbilder © New Africa/Shutterstock.com

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