Winterblues und Rückenschmerzen: So bleiben Körper und Geist in Balance
Kurze Tage, wenig Sonnenlicht und nasskaltes Wetter: Die dunkle Jahreszeit schlägt vielen Menschen aufs Gemüt. Umfragen zeigen, dass knapp 60 Prozent der Deutschen zumindest gelegentlich von einem harmlosen „Winterblues“ betroffen sind. Ein bis drei Prozent leiden Schätzungen zufolge sogar an einer behandlungsbedürftigen saisonalen Depression.
Was viele nicht erwarten: Symptome wie extreme Müdigkeit und Niedergeschlagenheit können mit körperlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen im „Doppelpack“ einhergehen. „Das psychische Wohlbefinden ist eng mit der körperlichen Gesundheit verbunden“, betont Prof. Dr. Pia-Maria Wippert als Expertin der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. Die Leiterin der Medizinischen Soziologie und Psychobiologie der Universität Potsdam gibt Tipps, wie Betroffene das Wintertief überstehen und sowohl die mentale als auch körperliche Gesundheit unterstützen.
Bewegungsmangel, Fehlhaltungen und physiologische Ursachen wie Bandscheibenvorfälle gelten als bekannte Auslöser von Rückenschmerzen. Der Einfluss der Psyche wird dagegen oft unterschätzt. Stress oder eine gedrückte Stimmung während des Winterblues können zu Muskelverspannungen führen und Rückenschmerzen verstärken. Zudem neigen Menschen mit depressiven Symptomen dazu, sich weniger zu bewegen, was die Muskulatur schwächt und Schmerzen intensivieren kann. Auch die Kälte selbst kann zu Verspannungen und Schmerzen im Rücken beitragen.
Interessanterweise sind Frauen häufiger von psychisch bedingten Rückenschmerzen betroffen als Männer: Eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der AGR ergab, dass 63 Prozent der Arbeitnehmerinnen unter stress- oder psychisch bedingten Rückenschmerzen leiden, während es bei Männern nur 37 Prozent sind.
Strategien zur Bewältigung: Aktiv gegen die trübe Stimmung
Um die dunkle Jahreszeit besser zu überstehen und den Teufelskreis aus psychischer Belastung und körperlichen Schmerzen zu durchbrechen, empfiehlt die AGR-Expertin unter anderem Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Techniken aus dem Mindfulness Based Stress Reduction Program zum Abbau von Stress und Verspannungen. Regelmässige Bewegung, vor allem an der frischen Luft bei Tageslicht, hebt die Stimmung und lockert Verspannungen.
Zur Prävention und Linderung von Rückenschmerzen empfiehlt die AGR neben Entspannung auch eine regelmässige Stimulation der Tiefenmuskulatur. Das geht auch gut von zu Hause aus: Faszienrollen, vor allem solche mit Vibrationsfunktion, können tiefliegende Muskeln stimulieren, die durch herkömmliches Rückentraining oft unerreicht bleiben. Auch Schwingstäbe wie der Flexibar oder Bioswing improve sind innovative Trainingsgeräte, die durch Schwingungen die Tiefenmuskulatur stärken und aktivieren. Massagebälle entlasten verspannte Muskeln im Rücken- und Nackenbereich. Eine hochwertige Gymnastikmatte bildet die stabile Unterlage für rückenschonende Übungen.
„Eine positive, optimistische Haltung und ein starkes soziales Netzwerk bieten ausserdem emotionalen Rückhalt und können zusätzlich motivieren, aktiv gegen den Winterblues anzugehen“, ergänzt Prof. Wippert.
Licht am Ende des Winterblues
Die langsam länger werdenden Tage geben Hoffnung: Die längere Lichtexposition kann dazu beitragen, die Stimmung zu heben und indirekt auch Rückenschmerzen zu lindern. Weitere Informationen zum Zusammenhang von Psyche und Rückenschmerzen sowie Tipps für die dunkle Jahreszeit bietet die AGR auf
Quelle: AGR
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