Starke Stimmen für Inklusion: Leben mit Hirnverletzung sichtbar machen
Am 3. Dezember jedes Jahres machen Menschen mit Behinderungen die Öffentlichkeit auf ihre Rechte und Bedürfnisse aufmerksam. Auch Menschen mit Hirnverletzung zählen zu dieser vielfältigen Gruppe – deshalb engagiert sich FRAGILE Suisse dafür, dass ihre Stimmen in der Gesellschaft gehört werden.
Die vier Menschen, die im Kurzfilm von FRAGILE Suisse porträtiert werden, könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein. So verschieden wie ihre Interessen, Lebensgeschichten und Persönlichkeiten sind auch die Behinderungen, mit denen sie leben: Der junge Tobias C. hat eine Sehbehinderung, Desirée Z. und Tobias B. leiden unter einer Aphasie (Sprachstörung) und Amel C. musste lernen, mit unsichtbaren Behinderungen – wie verminderter Belastbarkeit, Kopfschmerzen und Gedächtnisproblemen – umzugehen.
Und doch haben die vier Menschen eines gemeinsam: Sie alle haben eine Hirnverletzung erlitten. Ihre Geschichten zeigen, dass Hirnverletzungen vor keinem Alter, Geschlecht oder gesellschaftlichen Hintergrund haltmachen – es kann jeden Menschen treffen. So unterschiedlich wie die Betroffenen sind auch die Folgen und Behinderungen, die dadurch entstehen. Nach dem Ereignis – ob Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder sonstige Erkrankungen – werden Menschen mit Hirnverletzung im Alltag mit zahlreichen Barrieren konfrontiert: bei der Arbeit, im gesellschaftlichen Leben und auch in den eigenen vier Wänden.
Wer reden möchte, aber die Worte nicht schnell genug findet, wird in der Gesellschaft überhört. Wer die Erwartungen unserer Leistungsgesellschaft nicht mehr erfüllen kann, hat es auf dem Arbeitsmarkt schwer. Wer mit einer Sehbehinderung in einer auf Sehende ausgerichteten Welt lebt, ist auf die Augen anderer angewiesen. Akzeptanz und Verständnis für Menschen mit Hirnverletzungen und ihre Bedürfnisse sind deshalb der erste Schritt, um ihnen eine selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Doch auch die Politik ist gefragt, denn diese hat die Möglichkeit, die Rahmenbedingungen für eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen.
Eine Hirnverletzung bedeutet nicht, dass das Leben vorbei ist: Tobias C. geniesst seinen selbstbestimmten Alltag, Amel C. hat in einer Selbsthilfegruppe Halt gefunden, Desirée Z. kann ihre Gedanken wieder mit Worten ausdrücken, und Tobias B. hat in der Kunst seine neue Sprache gefunden. FRAGILE Suisse setzt sich dafür ein, dass durch gezielte Unterstützung, gesellschaftliche Akzeptanz und Inklusion alle Betroffenen ein erfülltes Leben führen können.
Quelle: FRAGILE Suisse
Bildquelle: FRAGILE Suisse