131'542 Unterschriften für sichere Medikamentenversorgung gesammelt
131’542 Unterschriften wurden für die Volksinitiative „Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit“ gesammelt.
Am Donnerstag, 3. Oktober 2024 um 11.00 Uhr erfolgt die Übergabe an die Bundeskanzlei.
Aktuell fehlen in der Schweiz gegen 600 Medikamente. Es besteht deshalb dringender Handlungsbedarf, die Gesundheit unserer Bevölkerung ist gefährdet.
Deshalb haben 20 Verbände, Organisationen und Unternehmen des schweizerischen Gesundheitswesens gemeinsam mit dem 23-köpfigen Initiativkomitee im April 2023 die Volksinitiative „Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit“ lanciert.
Nun konnte die Sammlung mit 131’542 Unterschriften erfolgreich abgeschlossen werden: Das Initiativkomitee übergibt der Bundeskanzlei die Unterschriften am Donnerstag, 3. Oktober 2024 um 11.00 Uhr in Bern.
Die Versorgungssicherheit ist massiv gefährdet
Unsere Bevölkerung hat Anrecht auf eine bestmögliche medizinische Versorgung. Der erhebliche Medikamentenmangel in der Schweiz macht das jedoch zunehmend schwieriger: Zurzeit fehlen gegen 600 Medikamente. Während der Corona-Pandemie hat sich ferner gezeigt, dass auch wichtiges Material für die medizinischen Labore teilweise nicht lieferbar war, was unter anderem negativen Einfluss auf die Durchführung von Tests hatte.
Der Hauptgrund dafür liegt im jahrelangen, massiven, internationalen Preisdruck auf Medikamenten und anderen medizinischen Gütern, so dass diese nicht mehr in der Schweiz oder im europäischen Ausland produziert werden konnten. Medikamente der Grundversorgung (z. B. Antibiotika) werden mittlerweile beinahe ausnahmslos in asiatischen Ländern wie Indien und China hergestellt.
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt nun eindeutig auf, dass die dort ansässigen Firmen selbst in normalen Zeiten keine zuverlässigen Lieferanten sind. Es besteht deshalb dringender Handlungsbedarf, die Gesundheit unserer Bevölkerung ist gefährdet. Auf Ebene der Verwaltung wird zwar am Problem gearbeitet. Diese Aktivitäten genügen aber nicht, um das Problem zu lösen. Deshalb wurde die Volksinitiative „Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit“ lanciert.
Wer unterstützt diese Initiative?
20 Verbände, Organisationen und Unternehmen des schweizerischen Gesundheitswesens (Apothekerschaft, Ärzteschaft, Tierärzteschaft, Drogistinnen/Drogisten, Labormedizin, Organisationen der Pharmaindustrie und Pharmalogistik, eine Konsumentenschutz-Organisation, Forschende und Studierende) stehen hinter der Volksinitiative „Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit“.
Die drei Forderungen der Initiative
Die Initiative will die Versorgung mit wichtigen Heilmitteln und medizinischen Gütern durch drei Massnahmen verbessern:
- Die Zuständigkeit für die Versorgungssicherheit muss dem Bund übertragen werden, es kann nicht 26 verschiedene Systeme geben.
- Die Abhängigkeit vom Ausland muss reduziert werden: Forschung, Entwicklung, Produktion und Lagerhaltung in der Schweiz müssen gestärkt werden.
- Die Lieferketten aus dem Ausland müssen deutlich zuverlässiger und sicherer werden: Die Abhängigkeit von einzelnen Ländern wie Indien und China ist zu hoch. Es muss dafür gesorgt werden, dass der Import aus verlässlichen Lieferländern sichergestellt ist.
Nach Einreichung der Initiative wird sich das Initiativkomitee unverzüglich mit der Umsetzung der formulierten Forderungen befassen und hierzu den Dialog mit Behörden und Politik aufnehmen.
Quelle: Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse Medienstelle
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